Von #dichterdran über #autorinnenschuber, #frauenlesen, #schulbuchzählen oder #vorschauzählen: Projekte, Aktionen und Datenauswertungen rund um die Sichtbarkeit von Frauen in Medien, Literaturbetrieb und Gesellschaft
2020
Die*Buch. Der feministische Buchpodcast Die*Buch ist ein feministischer Buchpodcast. Es geht um Bücher von Frauen und Themen, die uns als Menschen bewegen. Für Bücherwürmer, Lesefaule, Feminist*innen und alle, die es noch werden wollen.
#frauenliebenschreiben Frauen lieben Schreiben. Das Kalenderprojekt der kleinen literarischen Sternwarte AstroLibrium / Arndt Stroscher für mehr Sichtbarkeit von Schriftstellerinnen.
„Literaturpreise, Führungspositionen in der Verlagsgesellschaft, die Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung. Frauen sind unterrepräsentiert in der vielfältigen Welt des geschriebenen Wortes. Viele Initiativen versuchen, Rollenbilder zu verändern und zu korrigieren. Und doch schlagen traditionelle Klischees durch und sind ursächlich für den Stillstand in diesem Bereich. Der Kalender Frauen lieben Lesen war für mich Anlass genug, die Rolle der Frau als Schriftstellerin in einem eigenen Kalender in den Vordergrund zu stellen.“
#50Prozent Wie viele Frauen sitzen auf Podien und Panels, werden als Speakerinnen zu Veranstaltungen eingeladen? 50 Prozent zählt nach und bietet Unterstützung für Veranstalterinnen und Veranstalter auf der Suche nach Rednerinnen.
Aus der Selbstbeschreibung: "50 Prozent" dokumentiert, dass und wie sehr Frauen* als Rednerinnen bei Konferenzen, Podien, bei Talk-Shows und anderen öffentlichen Veranstaltungen unterrepräsentiert sind. Rednerinnen und Redner werden pro Veranstaltung gezählt und als Prozent-Anteil veröffentlicht. Zur "50 Prozent"-Datenbank gehören die Speakerinnen-Liste und ein Blog.
Die Speakerinnen-Liste ist eine Datenbank für Expertinnen* aller Fachgebiete. Hier finden Events Rednerinnen*, Referentinnen* & Moderatorinnen*. Gleichzeitig ermutigt sie Frauen*, zum Mikro zu greifen. Leg Dein Profil an, wenn Du noch keins hast!
Im Blog stellen wir ähnliche Projekte vor: Hier gibt es weitere Expertinnen-Datenbanken, Berichte über Aktionen gegen den Männerüberhang und andere Zähl-Projekte. Außerdem finden sich hier Methoden, die dabei helfen, das eigene Event gleichmäßiger zu besetzen.
Wer sind wir? Wir sind das Team hinter der Speakerinnen-Liste und der 50-Prozent-Datenbank: Maren Heltsche, Tyranja, Mandy Schossig, Christiane Weihe.
#undwievielefrauen Karsten Schmehl zählt Frauen - unter @undwievielefrauen werden Fallbeispiele, Stichproben und Statistiken zu allen Bereichen der Gesellschaft veröffentlicht.
Aus der Selbstschreibung: "Sind Frauen in unserer Gesellschaft gerecht vertreten? Lasst uns doch einfach nachzählen. Hinweise gerne per open DM."
#wirlesenfrauen Eine Initative von Eva Maria Obermann
Ursprünglich als Lese-Challenge gestartet, wird der Hastag inzwischen in den sozialen Medien genutzt, um auf Literatur von Schriftstellerinnen aufmerksam zu machen
ProQuote #FrauenAnDieSpitze Der 2012 von Journalistinnen gegründete Verein fordert die paritätische 50-Prozent-Besetzung der Chefredaktionen und Führungsetagen in deutschsprachigen Medien und Medienhäusern und zählt regelmäßig nach.
Aus der Selbstbeschreibung: "Wie sieht es real aus mit dem Frauenführungsanteil? Jedes halbe Jahr zählt ProQuote nach. Das Ergebnis unserer jüngsten Erhebung von Anfang 2018 zeigt: Die Redaktionen tun sich weiter schwer mit dem Ausbau des Frauenmachtanteils. Aber immerhin liegen mit „Spiegel“ und „Zeit“ zwei von acht untersuchten Printredaktionen über der 30-Prozent-Marke, zwei weitere, nämlich „Bild“ und „Stern“ bleiben knapp darunter. Mit 37,5 Prozent weiblichem Machtanteil erreicht „Der Spiegel“ einen neuen Höchstwert und löst „Die Zeit“ (35,1 Prozent) an der Spitze der Printmedien ab."
#genderleicht Praktische Tipps, gute Argumente & nützliche Infos für geschlechtergerechte Medienarbeit. Ein Projekt des Journalistinnenbundes @journalistinnen#genderleicht Auf Genderleicht.de finden Sie nützliche Tipps & Tools, wie Sie diskriminierungsfrei schreiben und sprechen. Sie brauchen mehr Informationen? Wir haben für Sie Fakten zu Geschlechtergerechtigkeit in Wort und Bild zusammengetragen. Und wir zeigen Ihnen Beispiele, wie faire Medienarbeit einfach und immer funktionieren kann."
#vorschauzählen
Wenn es unterhaltsam wird, sind die Frauen dran: Bücher von Frauen sind in deutschen Verlagen unterrepräsentiert. Wird das auch so bleiben?
"Bei vielen großen literarischen Verlagshäusern mit bekannten Namen und starker Marke ist der Anteil von Autorinnen also weiterhin gering. Die Tendenz: Je höher das literarische Prestige eines Verlages, desto mehr scheint er auf Männer im Programm zu setzen."
Die Literaturwissenschaftlerinnen Berit Glanz und Nicole Seifert analysierten 429 Neuerscheinungen der deutschen literarischen sowie renommierten Sachbuch-Verlage für das Frühjahr 2020.
Verlage unter Druck: lieber vorher als nachher #vorschauzählen
Zuhause ist, wo die Männer sind: tagesspiegel.de ➟
Rowohlt veröffentlicht plötzlich viele Bücher von Frauen: tagesspiegel.de ➟
2019
#vorschauzählen
Der deutsche Buchmarkt hat ein Frauenproblem. Eine Auswertung der Verlagsvorschauen für den Frühling 2019 zeigt, dass der Anteil an Autorinnen im Sachbuch-Bereich führender Verlage bei nur 20% liegt. Bei Romanen sind es mit 42% weitaus mehr.
Zur Auswertung der Stichproben von 8 bzw 17 literarischen und Sachbuch-Verlagen:
#autorinnenschuber
In sozialen Medien stellen Leserinnen und Leser ihren persönlichen #autorinnenschuber vor. Auslöser war ein nahezu hundertprozent männlicher Autoren-Kanon in der Süddeutschen Zeitung.
Nicole Seifert (nachtundtag.blog) bloggte dagegen und initiierte den #autorinnenschuber:
#schulbuchzählen
Schullektüre – vom Patriarchat durchtränkt: ein Report von Christine Lehmann
Schauen wir in die »Empfehlungsliste für Gymnasien« in Baden-Württemberg, dann sehen wir eine riesige Lücke. 219 Vorschlägen von Literatur, die von Männern stammt, stehen 22 gegenüber, die von Frauen verfasst wurde.
#dichterdran
Die von der Schweizer Schriftstellerin und Journalistin Simone Meier ins Leben gerufene Aktion #dichterdran rockte 2019 die Twitterkanäle.
Gemeinsam mit Nadia Brügger und Güzin Kar wurde eine Diskussion gestartet, wie in der Literaturszene über Frauen geschrieben wird. These: Die meist männlichen Kritiker schreiben über Schriftstellerinnen anders als über Männer. Oft stehen äußere Merkmale im Vordergrund, nicht das literarische Schaffen. Viele der Mitdiskutantinnen reflektieren das ernste Thema humorvoll und fragen sich: Wie hätte man über bekannte männliche Schriftsteller geschrieben, wenn sie Frauen gewesen wären?
Auslöser ist eine Rezension über Sally Rooney, die von einem Kritiker als aufgeschrecktes Reh mit sinnlichen Lippen beschrieben wird.
#diekanon
Die Kanon ist ein von der Schriftstellerin Sybille Berg initiiertes Projekt als Reaktion auf einen Literatur-Kanon der DIE Zeit, in dem erneut en gros nur Autoren vorgestellt wurden.
Die Kanon empfiehlt dagegen weibliche Kunst- und Kulturschaffende.
#frauenlesen
Empfehlungen von von Schriftstellerinnen verfasster Werke auf #Twitter zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Autorinnen, Lyrikerinnen und Essayistinnen.